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78 - Essstörungen erkennen - Wann wird gesunde Ernährung ungesund?

Marcus Milarov Season 1 Episode 78

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Kann gesunde Ernährung zu einem Problem werden? In dieser Podcastfolge tauchen wir tief in ein Thema ein, das selten offen besprochen wird: der schmale Grat zwischen einer gesunden Ernährungsweise und der Gefahr, in ungesunde Muster abzurutschen. Vielleicht fragst du dich selbst manchmal, ob dein Fokus auf gesunde Ernährung noch ausgewogen ist – oder ob er dich bereits belastet.

Ich spreche über die Anzeichen, auf die du achten solltest, und wie du frühzeitig erkennen kannst, wann gesunde Gewohnheiten ins Extreme kippen. Themen wie Orthorexie und emotionales Essen stehen dabei im Mittelpunkt: Wir schauen uns an, wie schnell aus dem Wunsch nach einem fitten und gesunden Körper ein ungesunder Zwang werden kann und was das für deinen Alltag und deine mentale Gesundheit bedeutet.

In dieser Folge teile ich Strategien, die dir helfen können, dein Verhältnis zum Essen wieder ins Gleichgewicht zu bringen und gesunde Entscheidungen mit Freude und Leichtigkeit zu treffen – ohne Druck und ohne schlechtes Gewissen. Erfahre, wie du Anzeichen einer potenziellen Essstörung erkennen und ihnen entgegenwirken kannst, bevor sie dich ausbremsen.

Bleib dran, denn es gibt weitere wertvolle Tipps, um deine Ernährung und dein Mindset im Einklang zu halten, sodass du deine Ziele entspannt und nachhaltig erreichen kannst!


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Herzlich willkommen zu einer neuen Folge dieses Podcasts und heute geht es um ein sehr wichtiges Thema. In der heutigen Episode werden wir ein sehr wichtiges Thema ansprechen, das oft übersehen wird. Nämlich, wie kann gesunde Ernährung in eine Besessenheit umschlagen, die unsre Wohlbefinden mehr schadet als nützt. Es wird in dieser Folge also um Essstörungen gehen. Und damit meine ich gar nicht, und damit meine ich gar nicht Bodemie oder Magersucht, sondern ich setze an einem viel, viel früheren Punkt an. Nämlich dann, wenn aus einer gesunden Ernährung das Dranghafte verlangen wird, zu kontrollieren, wenn die gesunde Ernährung mehr Drang und Zwang ist als einfach nur eine gesunde Lebensführung. Denn wir leben in einer Zeit, in der sich viele Menschen intensiv mit dem Thema Ernährung beschäftigen. Die Regale in den Buchhandlungen sind voll von Ratgebern zur gesunden Ernährung. Social Media ist überflutet von Tipps und Trends, sei es Keto-Deeten, Intervallfasten, vegane Ernährung und Low-Carb-Rezepte. All diese Informationen können uns zwar helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und unsere Ernährung zu verbessern, doch Wann wird dieser Drang zur Gesundheit zu einem Druck? Und um diese Frage richtig zu beantworten, ist es wichtig, die Grenze zwischen einer gesunden Ernährungsweise und einer fixierten, möglicherweise schädlichen Einstellung zu erkennen. Denn eine ausgewogene Ernährung bedeutet Flexibilität und vor allem Genuss. Wenn aber das, was wir essen, zum allesbestimmenden Thema wird, wenn jeder Bissen analysiert wird, jede Mahlzeit geplant und jede Kalorie verfolgt wird, dann haben wir es möglicherweise mit einer ungesunden Fixierung zu tun. Psychologen und Ernährungsberater sprechen dann hier von einer orthorektischen Tendenz, einer Form der Essstörung, bei der der Drang, perfekt gesund zu essen, das eigene Leben dominiert und vor allen Dingen einschränkt. Und das sehe auch nicht nur ich alleine so, sondern es gibt viele Ernährungsfachleute, die diese alarmierenden Entwicklungen so sehen. Aber das Schlimme ist, dass die Grenze zur Besessenheit nun mal fließend und schleichend ist. Und dazu gibt es tatsächlich eine deutsche Studie, die besagt, dass etwa 7 bis 10 Prozent der Bevölkerung erste Anzeichen einer orthorektischen Ernährungsweise aufweisen. Und natürlich realisieren die meisten Menschen das nicht, dass ihr Verhalten nur mal riskant ist, weil es sich ja vermeintlich um eine gesunde Ernährungsgewohnheit handelt. In dieser Folge möchte ich dir helfen, genauer hinzusehen und vor allen Dingen zu reflektieren. Ernährst du dich einfach nur gesund? Oder kontrolliert die Ernährung vielleicht schon mehrere Bereiche deines Lebens? Und zwar mehr, als du liebst. Ich möchte darüber sprechen, wie du Anzeichen für eine ungesunde Fixierung erkennen und vor allen Dingen auch gegensteuern kannst. bevor die gesunde Ernährung ungesunde Züge annimmt. Lasst uns jetzt doch mal einen genaueren Blick auf den gesellschaftlichen Druck werfen, der oft mit dem Thema gesunde Ernährung einhergeht und vor allem wie dieser unser Essverhalten beeinflussen kann. Egal wo du hinschaust, das Thema Ernährung ist nun mal allgegenwärtig. Wer sich in sozialen Medien bewegt oder einfach nur mal in Magazinen schaut, der wird förmlich überhäuft von Tipps zu Diäten, Detox-Kuren und natürlich auch zu den neuesten Superfoods. Und die Botschaft ist hier ganz klar, wer gesund ist, der lebt besser. ist attraktiver und vor allen Dingen auch erfolgreicher. Das Schlimme ist nun mal, dass in den meisten Fällen dadurch sehr einseitige und idealisierte Bilder entstehen, wie gesunde Ernährung dann nun mal aussehen sollte. Dabei sind es meist nur sehr, sehr wenige, meist sehr schlanke Menschen, die uns zeigen, wie wir angeblich essen sollten. Und dadurch kann ein unbewusster Druck entstehen, nicht nur gesund zu essen, sondern auch gut auszusehen. Und das kann dazu führen, dass viel zu viele von uns ein extrem diszipliniertes oder sogar zwanghaftes Verhalten zum Essen entwickeln. Und gerade in der Gesundheits- und Fitnessbubble finden wir eine Menge unrealistischer Erwartungen, die uns weismachen wollen, dass wir ja nur hart genug an uns selbst arbeiten müssen oder uns ausreichend einschränken sollten und dann würden wir diesen scheinbar perfekten Körper schon erreichen können. Und dadurch wird Ernährung, die ja eigentlich der eigenen Gesundheit dienen soll oder dem eigenen Wohlbefinden, immer mehr zu einem Leistungsindikator. Das Glas grünem Smoothie wird als Symbol für Disziplin während ein Stück fast schon als Mangel an Kontrolle wahrgenommen wird. Und das kann schlimmstenfalls zu einem gesellschaftlichen Druck führen, dass man immer mehr das Gefühl hat, man müsste sein Essen kontrollieren oder sogar Angst davor haben, wenn man sich mal etwas gönnt. Und was noch hinzukommt ist, dass es immer mehr Einfluss von Trends und Moderscheinungen in der Nierung gibt. Das heißt, mal sind es die Kohlenhydrate, die super schlecht sind, dann sind es wieder die Fette. Mal heißt es, du sollst ganz viele Smoothies trinken, dann gibt es wieder den Trend, dass das ja viel zu viel Zucker hat. Und das sind nur ein paar Beispiele für irgendwelche Ernährungsideale, die irgendwie gesellschaftlich geprägt werden. Doch das führt einfach nur zu einem, nämlich Verwirrung. Was gestern irgendwie gesund war, ist heute plötzlich schädlich. Es gibt also nur noch schwarz und weiß, kein grau. Denn wie kann denn etwas, was gestern noch als gesund galt, heute schon auf einmal ganz schlecht sein? Denn wenn etwas nicht gesund ist, heißt das dann automatisch, dass es ungesund ist? Oder könnte es auch einfach sein, dass es für die Gesundheit einfach nicht so wichtig ist? Eins ist klar, durch solche widersprüchlichen Informationen wird die Entscheidung für eine ausgewogene Ernährung einfach immer komplizierter. Und auch wenn diese Tipps vielleicht nützlich gemeint sind, oder von mir aus gut gemeint sind, dann bringen sie oft einen extremen mentalen Druck mit sich. Dann wird Essen auf einmal nicht mehr nach den eigenen Bedürfnissen oder nach dem Genuss ausgerichtet, sondern einfach nach äußeren Idealen oder Erwartungen. Und das nimmt erstens mal die Freude am Essen und führt schlimmstenfalls dazu, dass du deine eigenen Vorlieben und Bedürfnisse verlierst. Oder zumindest mal das Gespür, was für dich richtig ist, was du magst, was du gerne isst. Denn gesunde Ernährung sollte doch eigentlich bedeuten, das zu essen, was dem Körper gut tut. Und womit man sich am bestenfalls wohlfühlt. Und nicht das, was andere oder irgendeinen Trend vorschreibt. Und damit kommen wir jetzt auch schon zu einem besonders sensiblen und aber wichtigen Punkt. Nämlich die Grenze zwischen einem gesunden Ernährungsverhalten und einer Essstörung. Und die ist oft gar nicht so klar, wie wir vielleicht denken. Denn wo genau verläuft denn diese Grenze? Und wie erkennen wir vor allen Dingen, wann eine gesunde Ernährungsgewohnheit ins Unkontrollierte abrutscht? Denn eins ist doch klar, die meisten Menschen beginnen doch eine gesunde Ernährung mit den besten Absichten. Sie wollen sich ja fitter und energievoller und wohler in ihrer Haut fühlen. Und das ist natürlich auch berechtigt und ein positives Ziel. Eine gesunde Ernährung soll und kann natürlich eine Quelle der Freude sein. Und auch von mir aus das Stolzes. Man soll ja das Gefühl haben, sich selbst etwas Gutes zu tun. Doch schlimm wird es, wenn manche Menschen diesen Ansatz immer strenger und unflexibler Hand haben für sich. Also zuerst werden von mir aus Zucker und Fertigprodukte gestrichen und dann generell Kohlenhydrate und irgendwann sind da die Mahlzeit nur noch auf eine Mini-Auswahl an erlaubten Lebensmitteln beschränkt. Und wenn es dann so weit kommt, dass deine eigenen Ernährungsregeln plötzlich deinen ganzen Alltag beherrschen und einfach mehr Einschränkungen hinzukommen, dann beginnt ein gefährlicher Teufelskreis. Aber lasst mich dir doch mal ein paar praktische Beispiele nennen. Aus Erfahrung kann ich dir sagen. dass es meistens mit diesen Essensthemen losgeht, wenn du anfängst, Kalorien zu tracken. Das ist oftmals der erste Einstieg. Das Schlimme daran ist, dass du Lebensmittel gar nicht mehr nach gesund oder ungesund wertest, sondern einfach nur, wie viel Energie sie denn haben. Und so gibt es dann tatsächlich Leute, die anfangen, sich Kalorien aufzusparen und dann zum Beispiel das Mittagessen weglassen. Denn dann haben sie ja noch ein Kontingent an Kalorien übrig. Und so ein Mittagessen hat ja relativ viel Kalorien. Und wenn ich das weglasse, dann kann ich ja statt das Mittagsessen einfach zum Späten nach dem Tag mal Kuchen essen gehen oder Eis essen. Denn so ein Eis oder ein Stück Kuchen hatte genauso viel Kalorien wie ein Mittagessen. Das Problem ist aber, dass diese Bewertung vollkommen falsch ist. Und damit meine ich nicht die Kalorien. Das mag wohl sein, dass ein Eis genauso viel Kalorien hat wie ein Mittagessen. Aber es geht deinem Körper nun mal nicht darum, wie viel Kalorien du am Ende des Tages zu dir genommen hast, sondern wie du ihn mit Nährstoffen versorgt hast. Und ein großes Mittagessen mit Gemüse, Fleisch, Fisch oder... ballerstoffreichen Lebensmitteln wegzulassen, macht natürlich etwas mit deinem Körper. Vor allen Dingen dann, wenn du statt dieser tollen Lebensmittel deinem Körper dann ein Eis oder zwei Stück Kuchen gibst. Dann hast du vielleicht die gleiche Menge an Kalorien gegessen, aber natürlich nicht die gleiche Menge an wichtigen Lebensmitteln oder wichtigen Nährstoffen. Und wenn dann schlimmstenfalls noch eine Waage mit dem Spiel ist, und zwar nicht eine Waage, um dein Körpergewicht zu wiegen, sondern um die Lebensmittel, die du isst, abzuwiegen, dann bist du wahrscheinlich auf dem vollkommen falschen Weg. Meine Schwiegermutter zum Beispiel wiegt mit einer Lebensmittelwaage jeden Morgen ihr Müsli ab, damit sie sich gar nicht zu viel reinmacht in ihre Schüssel, nämlich immer nur 50 Gramm. Und nur dann, wenn sie sich 50 Gramm abgewogen an ihre Schüssel macht, dann erlaubt sie sich es, nachmittags auch nur ein Stück Kuchen zu essen oder zwei oder drei. Und auch beim Mittagessen isst sie dann über den Hunger hinaus und macht sich noch einen zweiten oder dritten Teller. Und ich finde zwei Dinge sind daran Quatsch. Erstens. Was ändern jetzt nun 50, 60 oder 70 Gramm bei Müsli daran, ob du beim Mittagessen nun zwei oder drei Teller essen kannst? Rein gar nichts. Denn wir sprechen hier bei einer Differenz von 10 oder 20 Gramm wahrscheinlich von einer Differenz von lass es 50 Kalorien sein. Wenn du dann am Nachmittag allerdings noch einen zweiten Teller isst und zum Abendessen auch nochmal einen zweiten Teller, dann sprechen wir dort von 400 oder möglicherweise sogar 800 Kalorien mehr. Die Einsparung am Morgen bringt dir also gar nichts. Aber zweitens finde ich es noch viel schlimmer, dass wenn ich denn schon abwiege, sollte ich doch schon wissen, wie viel braucht mein Körper denn eigentlich. Und wenn ich mal so frage, warum sie denn nur 50 Gramm reinmacht und ob sie denn weiß, wie viel Kalorien das eigentlich ausmacht bzw. ob sie denn weiß, wie viel Kalorien ihr Körper denn eigentlich am Tag benötigt, dann kennt sie die Antwort natürlich nicht. Und solange ich nicht weiß, wie viel mein Körper an Kalorien dann eigentlich am Tag braucht, muss ich auch nichts abwiegen und mich irgendwo einschränken in den Mengenangaben. Ihre einfache Antwort, und da wird sie nicht die einzige sein, ist, sie macht das nun mal so und sie hat sich darauf eingestellt, nun mal jeden Morgen nur 50 Gramm Müsli zu essen. Und wer weiß denn, so ihre Aussage, was passieren würde, wenn sie mehr Müsli essen würde? Also um das mal zusammenzufassen, für mich der erste Schritt in irgendeine Essstörung ist, sich Kalorien abzuwiegen, also Kalorien zu messen oder zu tracken. Und das zweite ist, dann anzufangen, sich darauf basierend seine Lebensmittel abzuwiegen. Weil, sind wir mal ehrlich. Wenn du ins Restaurant gehst, dann wiegst du dir dein Essen ja auch nicht ab. Und wenn du zu Hause für alle kochst, weißt du auch nicht genau, wie viel Kalorien du zu dir nimmst, weil du nicht genau abmisst, wie viel Soße hast du jetzt genommen, wie viel Löffelnudeln und was macht das eigentlich in Gramm oder in Kalorien aus. Und dann kannst du es tatsächlich auch sein lassen. Denn noch einmal, es geht nie darum, wie viel Energie du zu dir nimmst, sondern wie viele Nährstoffe. Aber lass mich dir noch ein anderes Beispiel nennen für eine krankhafte oder von mir aus übertriebene Esskultur. Es gibt Leute, die wollen sich so gesund ernähren, dass sie jeden Tag das Bestmögliche aus ihrem Tag herausholen wollen. Das bedeutet für sie, dass sie von jedem gesunden Lebensmittel möglichst viel essen wollen. Oder es zumindest über den Tag verteilt ständig zu sich nehmen wollen. Das heißt also schon zum Frühstück, es müssen die wichtigen Kerne wie Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Haferflocken von mir aus und sonstige Getreideflocken mit im Frühstück enthalten sein. Dazu müssen es dann bestimmte Früchte sein und am besten noch ein bisschen Joghurt. Der darf aber nicht zu fettreich sein. Dann hat man ja gehört, dass Honig sehr gesund sein soll, also gibt es noch zwei Löffel Honig mit da rein. Und so werden über den ganzen Tag immer wieder bestimmte Lebensmittel konsumiert, die angeblich gesund sein sollen. Hier noch ein Löffel Ingwer, da nochmal ein Löffelchen oder ein bisschen mehr von Olivenöl, fünfmal Obst am Tag, weil das soll ja gesund sein, ein Kilo Gemüse, noch ein Happen Kokuma, das soll ja auch gut fürs Immunsystem sein. Und weil man es an dem Tag vielleicht nicht geschafft hat Fisch zu sich zu nehmen, gibt's noch ein paar Omega-3 Kapseln. Garniert wird es dann noch mit einer Kapsel Vitamin D, einer Brausetablette Vitamin C und vielleicht noch ein Magnesumpräparat. Ich denke du verstehst worauf ich hinaus will. Es geht einfach darum, dass du alle vermeintlich gesunden Lebensmittel, die es auf dem Markt gibt, jeden Tag zu dir nehmen sollst, musst oder den Drang danach hast es zu konsumieren. Doch das hört sich für mich nach allem anderen als eine ausgewogene Ernährung an. Denn eine ausgewogene Ernährung bedeutet keine Fokusdicht auf den einzelnen Tag, sondern insgesamt auf deine Ernährung. Und ausgewogen bedeutet, dass du vielleicht am Ende der Woche alles zu dir genommen hast. Du musst nicht jedes Lebensmittel auf Krampf jeden Tag zu dir nehmen. Dein Körper braucht Auswahl, ja, aber nicht jeden Tag. Und wenn du trotz deinem nahezu perfekten Tag dann fünf Stück Kuchen isst, deinen Kaffee zuckerst und abends noch in die Naschkiste greifst, dann war es unterm Strich für deinen kein gesunder Tag, egal wie viele tolle Lebensmittel du zu dir genommen hast. Aber das Problem, was sich dahinter versteckt, ist einfach mangelnde Bildung. Und zwar in dem Bereich Ernährung. Wir haben in Deutschland, wahrscheinlich auch weltweit, einfach zu wenig Ahnung von Ernährung. Denn Wissen über Ernährung bedeutet nicht, dass ich besonders viel Faktenwissen habe. Das woran es meistens scheitert, sind die Zusammenhänge. Ich vergleiche das mal mit einem Atlas, den du auswendig gelernt hast. Du weißt also jetzt, wie ein Kontinent aussieht. wo welcher Kontinent ist und wie der heißt und weißt von mir aus auch, wo welches Land sich versteckt und wie die ganzen Länder heißen, wo die Ländergrenzen sitzen und die einzelnen Flüsse entlang gehen. Das ist Faktenwissen, mit dem du aber leider nichts anfangen kannst. Denn nur weil du den Atlas auswendig kannst, heißt das nicht, dass du die Weltzusammenhänge siehst, kennst oder verstehst. Und so kannst du dir natürlich ganz, ganz viel Wissen über Ernährung aneignen, ohne dass du verstehst, wie das Ganze zusammenwirkt. Denn nur weil du weißt, dass Vitamin C Vitamin D, Vitamin A, von mir aus wichtig sind. Heißt das noch nicht, dass du genau verstehst, wie du dich dann ernähren sollst danach? Und so kannst du vermeintlich sehr sehr viel Wissen über Ernährung haben und trotzdem nichts verstehen oder es nicht in den Alltag umsetzen. Aber ich werde zu einem späteren Zeitpunkt noch eine gesonderte Folge aufnehmen mit dem Thema Wissenslücke Ernährung, was uns in Deutschland wirklich fehlt. Also freu dich schon mal auf die nächsten Wochen. Lass uns wieder zum Thema zurückkommen. Wir waren bei dem Thema, dass es... zu einem Teufelskreis kommen kann, wenn du nur noch nach deinen eigenen Ernährungsregeln handelst, die vielleicht sogar gar nicht richtig sind. Und wenn es dazu führt, dass es deinen Alltag beherrscht, weil du dich einschränkst oder nur noch die Lebensmittel zu dir nehmen möchtest, die besonders gesund sein sollen. Denn das kann schlimmstenfalls zu einer extremen Form des Ernährungsverhaltens führen, nämlich der sogenannten Orthorexie, also das zwanghafte Bedürfnis ausschließlich reine oder gesunde Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Und bei Menschen, die davon betroffen sind, da geht es immer darum, dass sie so besessen sind von gesunder Ernährung, dass immer mehr Lebensmittel dazukommt, die sie als schädlich einstufen und die vermieden werden sollen. Und dann drehen sich die täglichen Gedanken oftmals nur noch um eins, nämlich was ist erlaubt, was nicht, wann wird gegessen, wie wird gekocht. Und dass so ein Verhalten natürlich die Lebensqualität massiv einschränken kann und vor allen Dingen auch soziale Aktivitäten wie Essen gehen mit Freunden oder mit Familie. Dass das solche sozialen Aktivitäten natürlich belastet, wenn es nur noch um Kontrolle geht, ist es denke ich klar. Und anstatt sich dann auf das eigene Wohlbefinden zu konzentrieren, wird deine eigene Ernährung dann zum Kontrollinstrument. Und das kann und wird wahrscheinlich auch psychisch und vor allen Dingen auch körperlich belassen. Viele Menschen, die sich in so einem Kreislauf befinden oder da hineingeraten, fühlen sich einfach immer schlechter. Gerade dann, wenn sie doch von ihrem strikten Plan abweichen oder abweichen müssen. Dann kompensieren sie das durch noch mehr Einschränkungen und noch zusätzlichen Regeln. Und dann bist du irgendwann gefangen in deinem eigenen Kreislauf aus Verzicht und schlechtem Gewissen, der dir mehr schadet als hilft. Denn wenn man irgendwann damit anfängt, Schuld oder Scham zu empfinden, weil du von mir aus ein Stück Kuchen gegessen hast, dann ist das das erste Zeichen, dass deine Ernährung zunehmend emotional aufgeladen ist. Und die einzige Emotion, die du beim Essen zulassen solltest, ist Wohlbefinden. Denn Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Beim Essen haben negative Gefühle auf jeden Fall nicht zu suchen. Essen ist und sollte Lebensqualität sein. Aber woher weißt du denn genau, wann du dich jetzt auf so eine gefährliche Grenze hinzubewegst? Für mich ist ein guter Ansatzpunkt, immer dann zu prüfen, wie viel Raum und Gedanken das Thema Essen in deinem Alltag einnimmt. Ein gesunder Lebensstil sollte das Leben bereichern und nicht einschränken. Sobald du merkst, dass deine Ernährung dich daran hindert, das Leben voll und ganz zu genießen, weil du irgendwie ständig immer an die nächste Mahlzeit denkst, Kalorien zählst oder sogar Schuldgefühle empfindest, wenn du irgendwie außerhalb deines Plans isst, dann ist es vielleicht mal an der Zeit, einen Schritt zurückzutreten und vielleicht auch mal deine Beziehung zum Essen zu hinterfragen. Ein weiterer Hinweis darauf, dass sich dir deine gesunde Ernährung irgendwie in eine ungesunde Richtung bewegt, ist Unflexibilität. Den Menschen, die eine gesunde Ernährung zum Essen haben, die können sich auch mal etwas gönnen, ohne gleich ihre gesamte Ernährung in Frage zu stellen. Dann mach dir doch einfach mal bewusst, wenn du drei Mahlzeiten am Tag zu dir nimmst, also Frühstück, Mittag und Abends, dann hast du am Ende der Woche in sieben Tagen 21 Mahlzeiten gegessen. Und wenn du jetzt am Wochenende ein Stück Kuchen isst oder auch zwei oder auch noch am Sonntag ein Eis essen gehst, dann hast du zwei von 21 Mahlzeiten vielleicht nicht optimal zu dir genommen. Aber dann reden wir immer noch von einem Verhältnis, dass 19 Mahlzeiten richtig toll waren. Zwei halt nicht. Deswegen ist ja nicht deine ganze Ernährung schlecht oder in Frage zu stellen. Du kannst dir deine Ernährung als so etwas globales wie deine Persönlichkeit vorstellen. Nur weil ich am Wochenende einmal etwas eindringlicher und vielleicht lauter meinen Kindern erzählt habe, dass sie doch aufräumen sollen, bin ich ja deswegen kein cholerischer Mensch. Deswegen kann meine Grundeinstellung ja trotzdem sehr entspannt und harmonisch sein. Ich kann trotzdem ausgeglichen und sehr freundlich sein. Und trotzdem mal einen Ausreißer haben. Genauso ist es mit der Ernährung. Es kommt auf das Große und Ganze an, nicht auf die einzelne Mahlzeit oder den einzelnen Tag, sondern insgesamt. Jedenfalls haben Menschen, die eine gesunde Einstellung zur Ernährung haben, eine gewisse Gelassenheit, die dir das auch mal erlaubt, dir etwas zu gönnen und vor allen Dingen auch das Leben zu genießen. Wenn du dich aber an dem Punkt befindest, dass du Einladung zum Abendessen absagst oder darauf verzichtet, weil du da keine Kontrolle über das Menü hast oder du dir selbst die kleinsten Abweichungen von deinem Ernährungsplan nicht erlaubt oder es dann verurteilst, dann ist das schon ein ordentliches Indiz dafür, dass du irgendwie ein problematisches Verhältnis zu deinem Essen hast. Also nochmal zusammengefasst, die gefährliche Grenze zwischen gesundem Verhalten und einer Essstörung verläuft immer dort, wo deine eigene Flexibilität verloren geht und deine Ernährungsweise immer kontrollierter wird. Das heißt, du solltest dort an der Stelle schon ein bisschen aufmerksam sein und mal darauf achten, ob deine Ernährung vielleicht nur Selbstzweck ist. und nicht dazu dient, dass du dich wohlfühlst. Aber lass uns doch jetzt mal über die psychologischen und emotionalen Aspekte sprechen. Also was treibt uns denn in solche extremen Ernährungsformen? Es soll also darum gehen, zu verstehen, warum wir manchmal das Gefühl haben, unsere Ernährung besonders stark kontrollieren zu müssen und welche emotionalen und psychologischen Mechanismen dahinterstecken. Und ich kann dir aus der Erfahrung sagen, dass viele Menschen in ihrer Ernährung einen Weg suchen, sich besser zu fühlen. Und das ist auch absolut verständlich. Denn unsere Ernährung ist für uns nun mal nicht nur eine physische, also eine körperliche Notwendigkeit, sondern oft halt auch emotional aufgeladen. Das, was wir essen und wie wir essen, ist oft ganz eng mit unserem Selbstbild verknüpft. Wenn wir das Gefühl haben, durch unsere Ernährung besser oder von mir aus disziplinierter zu sein, gibt uns das vielleicht so ein gewisses Maß an Kontrolle. Und diese Kontrolle kann besonders dann attraktiv sein, wenn wir in anderen Lebensbereichen Stress oder Unsicherheiten haben. Es kann also sein, dass du dich vielleicht bei der Arbeit überfordert fühlst. oder dass irgendwelche privaten Herausforderungen gerade anstehen und du irgendwie das Gefühl hast, dass die Dinge irgendwie aus der Kontrolle geraten und dann kann es dazu führen, dass die strikte Kontrolle über deine Ernährung dir das Gefühl gibt, irgendwie wieder Stabilität zu haben. Und machen wir uns mal nichts vor. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Bedürfnis nach Anerkennung oder Zugehörigkeit und eine gesunde Ernährung wird gesellschaftlich nur mal gerade hoch angesehen. Wir sehen irgendwelche Fitness-Influencer, die täglich ihre perfekten Mahlzeiten präsentieren. und Freunde, die stolz auf ihre veganen oder low carb Experimente sind. Deine Ernährungsweise wird also so zu einem Teil deiner Identität und Mittel anderen zu zeigen, wer wir sind. Oder wer du bist. Und genau dieses Bedürfnis nach Anerkennung kann dich dazu treiben, immer mehr zu tun, immer strenger und besser zu essen, um irgendwie nur irgendeiner gesellschaftlichen Norm zu entsprechen. Und auch das Streben nach einem idealen Körperbild spielt da eine große Rolle. Denn viele von uns wachsen mit bestimmten Schönheitsidealen auf, die irgendwie einen Weiß machen wollen, dass ein schlanker, durchtrainierter Körper das Ziel ist. Und die Frage ist halt, ist es dein Ideal oder ist das das Ideal eines anderen? Und das erste, was ich mit meinen Kunden tue, ist wirklich mal nachzufragen, warum möchtest du das denn? Ist das wirklich dein Ziel? Was verändert sich denn, wenn du 5, 10 oder 15 Kilo weniger wiegst? Warum möchtest du denn so aussehen? Was verändert sich denn in deinem Alltag, wenn du jetzt wieder in deine Hosen reinpasst? Und gerade das ist ein Punkt, wo sich viele Leute vorher gar keine Gedanken darüber gemacht haben. Und solange du nicht weißt, wo dein innere Antrieb eigentlich herkommt, wird es für dich, für deinen Körper und vor allem auch für deine Psyche, relativ schwer sein, diese Motivation aufrechtzuhalten. Jeder Mensch braucht ein Warum, sonst kommt er nicht ins Handeln. Und dir muss klar werden, ob es wirklich dein Ziel ist, schlank, straff, sportlich zu sein, oder ob es dir nur so eingetrichtert wurde. Denn wenn du nur den Idealen eines anderen hinterher strebst, dann kann sie uns das dazu verleiten, auf eine ungesunde Weise nach Perfektion zu streben. Dann wird eine gesunde Ernährung zu einer Obsession und die kann uns dann mehr unter Druck setzen. Und das ist weder gesund noch realistisch. Denn dann bist du ganz schnell bei einem Kreislauf aus ständigen Diäten und vor einem Verzicht. Und bei sehr vielen gibt es tatsächlich die Angst vor Kontrollverlust. Und gerade solche Menschen neigen nun mal zu extremen Ernährungsformen. Einfach nur aus dem Bedürfnis der Selbstkontrolle heraus. Und wie ich schon vorhin erwähnt, kann das daran liegen, weil du vielleicht in einigen Bereichen deines Lebens das Gefühl hast, dass du dort zu wenig Kontrolle hast. Oder du hast halt davor Angst, schwach oder undiszipliniert zu sein. Und dann kann die Ernährung zu einem Bereich werden, in dem du halt beweisen kannst, wie stark und kontrolliert du bist. Das kann dann aber schnell dazu führen, dass es zu irgendwelchen Zwanghaftigkeiten kommt. Und dass jede kleine Abweichung von deinem Plan, du irgendwie als Misserfolg und eine Verringerung deines Selbstwertgefühls empfindest. Lass mich doch diese Folge einfach mit diesen wichtigen Gedanken abschließen. Ich finde, eine gesunde Ernährung sollte keine Belastung sein. Und schon mal gar nicht dazu führen, dass irgendwie man seinen Wohlbefinden opfern muss. Am Ende geht es ja nicht darum, dass du alle Regeln perfekt befolgst oder irgendein Idealbild erreichst, sondern eher darum, dass du deine eigene Balance findest. Denn deine Ernährung muss persönlich für dich funktionieren und vor allen Dingen langfristig dir auch gut tun. Und es ist natürlich vollkommen in Ordnung, sich für gesunde Ernährung zu interessieren und auch Ziele zu haben, solange man sich nicht selbst verliert dabei. Jeder von uns sollte seine eigene Geschichte haben. und seine eigenen Bedürfnisse und vor allen Dingen auch seine eigene Geschwindigkeit, wenn es um Ernährung und Wohlbefinden geht. Es ist also vollkommen legitim, sich von Zeit zu Zeit mal zu fragen, fühle ich mich wirklich gut mit dem, was ich da tue. Und wenn die Antwort darauf irgendwann mal nein lautet, dann ist das der perfekte Moment, um einmal einen Schritt zurückzutreten und sich vielleicht mal neu zu ordnen. Denn Balance bedeutet natürlich auch, dass wir auf unseren Körper hören und uns auch mal eine Pause gönnen, wenn man das braucht. Eine ausgewogene Ernährung ist ein Mittel, um uns selbst zu stärken. und uns zu nähren und kein Mittel, um sich einzustrengen oder vor allen Dingen nicht zu bestrafen. Und falls dich diese Folge heute zum Nachdenken bewegt hat und du dir vielleicht gar nicht so sicher bist, was du denn eigentlich benötigst, was es genau ist, was dich wohlfühlen lässt oder du keine Ahnung hast, wie du die perfekte oder gesunde Ernährung in deinen Alltag integrieren kannst, dann melde dich doch einfach gerne bei mir und wir schauen uns mal zusammen an, was ich für dich tun kann. Und damit bin ich auch schon am Ende der heutigen Folge. Ich hoffe es hat dir gefallen und wir hören uns.

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